@Hans, ich denke, es müssen auch verschiedene Meinungen akzeptiert werden. ;-)
hans1962 - 12. Nov, 10:45
"...auch religiöse Regeln..." - man lese sich den Satz laut vor, um sich anhand der Satzmelodie die Bedeutungen bewusst zu machen: einmal mit der Betonung auf "auch" und einmal auf "religiöse". Daraus ergäben sich völlig unterschiedliche Bedeutungen.
Die Betonung auf "auch" räumt der Kassierin dasselbe moralische Recht ein. Kassierinnen dürfen, was auch andere dürfen. (ist doch Quatsch, oder?)
Die Betonung auf "religiös" legt nahe, dass nicht nur religiöse Regeln abgelehnt werden dürfen, sondern auch andere Regeln. (das ist Quatsch²)
usw...usf...
Jeder Mensch (= Betonung) hat die "Freiheit", ihm sinnlos erscheinende Regeln zu brechen. Wie es unter Umständen mit rechtlichen Konsequenzen (= Betonung) aussieht, ist eine andere Sache.
ps: Ich kann die Reaktion der Kassierin auch nachvollziehen.
pps: Die Sache mit der Betonung ist etwas kompliziert.
hans1962 - 12. Nov, 11:16
Er hat nicht die "Freiheit", er hat die Macht.
Regeln bewirken eine individuelle "Freiheitsbeschränkung" zum Wohl der Gemeinschaft. Wer das nicht akzeptieren will, handelt asozial. Rechtsfolgen können nachträglich nur mehr einen "hatscherten" Interessensausgleich zwischen Gemeinschaft und Individuum herstellen.
Wenn man sich den Verlauf der jüngeren Geschichte ansieht, wäre vieles anders (= besser) verlaufen, hätten sich mehr Menschen zum "asozialen Handeln" (= Achtung, Ironie) entschließen können.
ps: Insofern hat jeder Mensch nicht nur die Macht, sondern sogar die moralische Pflicht, ihm sinnlos erscheinende Regeln zu brechen.
@Testi,
Toleranz ist gut und schön, darf aber keine Einbahnstraße sein.
Wie ich heute gehört habe, öffnen diese "Frauenphobiker" ja nicht einmal eigenhändig die Haustüre - es könnte ja vorher eine Frau draufgegriffen haben - (lassen sich aber von Frauen die Türe aufhalten).
hans1962 - 13. Nov, 00:09
Liebe Anja-Pia
das Konzept von Toleranz muss umfangreicher gedacht werden. Stell Dir zum Beispiel vor, dass orthodoxe Frauen rituelle Bäder vollziehen. Das machen die Frauen in ihrem Glauben freiwillig, so wie bei uns Frauen auf der linken Seite in der Kirche Platz nehmen. Unsere säkulare Vorstellung von Gleichstellung von Mann und Frau ist nicht auf jede andere Kultur übertragbar, schon gar nicht auf religiöse. Bitte versteh's nicht als oberlehrerhafte Belehrung. Lieber als Anregung.
Lieber Hans,
Du warst schon lange nicht mehr in der Kirche? ;-) (Ich auch nicht, aber die Geschlechtertrennung bei den Katholiken gibts höchstens noch im tiefsten Waldviertel.)
Toleranz endet dort, wo ein Verhalten jemand anderem schadet. Jeder soll sich waschen wo er will und sooft er will. Wenn aber zum Beispiel Frauen keine Ausbildung bekommen, weil sie sowieso nur zur Aufzucht der Brut da sind, so regt mich das schon auf. (Ganz zu schweigen von der übrigen Sexualethik dieser Glaubensbrüder.)
hans1962 - 13. Nov, 21:07
Siehst'e.
Durch die Bitte wurde der Kassierin nicht der geringste Schaden zugefügt. Damit komme ich zurück zum Kommentar des teacher: der meint nämlich, dass ein Anrecht auf Intoleranz bestünde.
Das ist eine dumme Aussage, von einem Mittelschulprofessor geäußert. Dumme Aussagen müssen (nein, dürfen!) nicht akzeptiert werden.
Edit: Einer intoleranten Haltung gegenüber Toleranz einzufordern ist moralisch nicht zu rechtfertigen.
Besser? ; )
bashing ist nicht gut, aber sonst gebe ich hans recht und so denk auch ich.
wie anfangs erwähnt kann die kassierin lernen nicht alles persönlich zu nehmen, es ist sein glaube und er lebt danach, soll er doch, wenn es ihn glücklich macht.
ich zum beispiel mag kein fleisch, wir sind sind keine raubtiere, ist meine meinung, und wolle mich jemand zwingen oder deswegen blöd hinstellen, was auch vorkommt, ist es mir nicht recht, aber ich will auch niemand zwingen oder einreden das ich recht hätte!
@Hans,
moralische Grundsätze und Höflichkeit sollten einander nicht ausschließen.
(Bitte versteh's nicht als oberlehrerhafte Belehrung. Lieber als Anregung.)
;-)
heute ist es auch fast schon akzeptiert.
als ich anfing war das eine verrückte spinnerei und ärzte prophezeiten einen baldigen tod...;)
nach jahrzehnten bin ich noch immer fit und gesund, wesentlich mehr als viele jüngere.
@Creature
Der Hinweis auf Vegetariertum ist kaum tragfähig, hat dieser doch auch überhaupt nichts mit einer religiösen Überzeugung zu tun. Adolf Hitler war bekanntermaßen Vegetarier, deswegen aber keinesfalls ein besserer Mensch (wie man ja leider sehen konnte).
--
Abgesehen davon sind religiöse Überzeugungen und daraus erwachsende "Regeln" im täglichen Leben nur ganz selten anwendbar und führen zu völlig entbehrlichen MIssverständnissen bis hin zu kriegerischen Konflikten und Terror - das geschilderte Beispiel ist eines davon, wenngleich ein harmloses. Doch es zeigt sich an dieser kleinen Geschichte, dass Religion zu viele Freiheiten genießt, und entgegen der häufigsten Versprechungen dieser Sekten und Dummenfänger nicht zum Paradies, sondern ins Gegenteil führt. Ich rede hier, wohlgemerkt, von JEDER Religion.
In diesem Blog erzähle ich über meine Erlebnisse und lasse Dich hinter die Kulissen eines Betriebes sehen. Wenn es Dich interessiert, melde Dich. Wenn nicht, surf einfach weiter.
also da fliegt mir doch glatt das Blech weg.
Die Betonung auf "auch" räumt der Kassierin dasselbe moralische Recht ein. Kassierinnen dürfen, was auch andere dürfen. (ist doch Quatsch, oder?)
Die Betonung auf "religiös" legt nahe, dass nicht nur religiöse Regeln abgelehnt werden dürfen, sondern auch andere Regeln. (das ist Quatsch²)
usw...usf...
Jeder Mensch (= Betonung) hat die "Freiheit", ihm sinnlos erscheinende Regeln zu brechen. Wie es unter Umständen mit rechtlichen Konsequenzen (= Betonung) aussieht, ist eine andere Sache.
ps: Ich kann die Reaktion der Kassierin auch nachvollziehen.
pps: Die Sache mit der Betonung ist etwas kompliziert.
Er hat nicht die "Freiheit", er hat die Macht.
ps: Insofern hat jeder Mensch nicht nur die Macht, sondern sogar die moralische Pflicht, ihm sinnlos erscheinende Regeln zu brechen.
pps: Mahlzeit!
last but not least
Toleranz ist gut und schön, darf aber keine Einbahnstraße sein.
Wie ich heute gehört habe, öffnen diese "Frauenphobiker" ja nicht einmal eigenhändig die Haustüre - es könnte ja vorher eine Frau draufgegriffen haben - (lassen sich aber von Frauen die Türe aufhalten).
Liebe Anja-Pia
Du warst schon lange nicht mehr in der Kirche? ;-) (Ich auch nicht, aber die Geschlechtertrennung bei den Katholiken gibts höchstens noch im tiefsten Waldviertel.)
Toleranz endet dort, wo ein Verhalten jemand anderem schadet. Jeder soll sich waschen wo er will und sooft er will. Wenn aber zum Beispiel Frauen keine Ausbildung bekommen, weil sie sowieso nur zur Aufzucht der Brut da sind, so regt mich das schon auf. (Ganz zu schweigen von der übrigen Sexualethik dieser Glaubensbrüder.)
Siehst'e.
Das ist eine dumme Aussage, von einem Mittelschulprofessor geäußert. Dumme Aussagen müssen (nein, dürfen!) nicht akzeptiert werden.Edit: Einer intoleranten Haltung gegenüber Toleranz einzufordern ist moralisch nicht zu rechtfertigen.
Besser? ; )
wie anfangs erwähnt kann die kassierin lernen nicht alles persönlich zu nehmen, es ist sein glaube und er lebt danach, soll er doch, wenn es ihn glücklich macht.
ich zum beispiel mag kein fleisch, wir sind sind keine raubtiere, ist meine meinung, und wolle mich jemand zwingen oder deswegen blöd hinstellen, was auch vorkommt, ist es mir nicht recht, aber ich will auch niemand zwingen oder einreden das ich recht hätte!
moralische Grundsätze und Höflichkeit sollten einander nicht ausschließen.
(Bitte versteh's nicht als oberlehrerhafte Belehrung. Lieber als Anregung.)
;-)
ich bin seit vielen Jahren Vegetarierin, kenne allerdings kaum negative Reaktionen, eher ungläubiges Staunen.
als ich anfing war das eine verrückte spinnerei und ärzte prophezeiten einen baldigen tod...;)
nach jahrzehnten bin ich noch immer fit und gesund, wesentlich mehr als viele jüngere.
Der Hinweis auf Vegetariertum ist kaum tragfähig, hat dieser doch auch überhaupt nichts mit einer religiösen Überzeugung zu tun. Adolf Hitler war bekanntermaßen Vegetarier, deswegen aber keinesfalls ein besserer Mensch (wie man ja leider sehen konnte).
--
Abgesehen davon sind religiöse Überzeugungen und daraus erwachsende "Regeln" im täglichen Leben nur ganz selten anwendbar und führen zu völlig entbehrlichen MIssverständnissen bis hin zu kriegerischen Konflikten und Terror - das geschilderte Beispiel ist eines davon, wenngleich ein harmloses. Doch es zeigt sich an dieser kleinen Geschichte, dass Religion zu viele Freiheiten genießt, und entgegen der häufigsten Versprechungen dieser Sekten und Dummenfänger nicht zum Paradies, sondern ins Gegenteil führt. Ich rede hier, wohlgemerkt, von JEDER Religion.